Erste gesetzliche Krankenkassen geben aktuell die Höhe ihrer individuellen Zusatzbeiträge für das kommende Jahr bekannt. Mindestens 17 Kassen heben ihre Zusatzbeiträge zum 1. Januar 2021 an, wie das Vergleichsportal Check24 am Freitag mitteilte. Betroffen seien bereits rund 29 Millionen gesetzlich Versicherte. Weitere 33 Kassen halten demnach bisher ihren Zusatzbeitrag im kommenden Jahr konstant – und mindestens eine Kasse senkt ihren Zusatzbeitrag zum neuen Jahr.
Check24 rechnet in den kommenden Tagen mit weiteren Anpassungen nach oben. „Die gesetzlichen Krankenkassen stehen im kommenden Jahr vor einer enormen Finanzierungslücke von 16 Milliarden Euro“, erklärte Christine Prauschke von Check24.
Jede Krankenkasse legt ihren individuellen Zusatzbeitrag selbst fest. Im Schnitt verlangten die gesetzlichen Krankenkassen im laufenden Jahr 1,10 Prozent Zusatzbeitrag, wie Check24 errechnete. Den Beitrag zahlen je zur Hälfte Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Das Vergleichsportal betonte, ab dem kommenden Jahr werde der Wechsel der gesetzlichen Krankenkasse einfacher: Krankenkassenmitglieder müssten nicht mehr bei ihrer bisherigen Kasse kündigen und eine Kündigungsbestätigung anfordern, sondern könnten direkt eine neue Krankenversicherung abschließen. Die Übermittlung der Kündigung übernehme ab Januar 2021 die neue Krankenkasse.
Die Gefahr einer Versicherungslücke besteht nicht. Eine Ablehnung des Antrags – zum Beispiel aufgrund des Alters, Vorerkrankungen oder laufenden Behandlungen – ist laut Check24 bei zuvor bereits gesetzlich Versicherten ausgeschlossen. Darüber hinaus gelte ab 2021 eine verkürzte Bindefrist; Verbraucher können dann alle zwölf Monate ihre gesetzliche Krankenkasse wechseln. Bisher waren sie 18 Monate an eine Krankenkasse gebunden.