EU-Behörde gibt grünes Licht für Corona-Impfstoff von Biontech

Impfung - Bild: TatianaMara via Twenty20
Impfung - Bild: TatianaMara via Twenty20

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer gegeben. Ein Expertenausschuss der EMA empfahl eine bedingte Marktzulassung des Impfstoffs in der EU, wie EMA-Chefin Emer Cooke am Montag verkündete. Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, die endgültige Entscheidung mit den Mitgliedstaaten nun binnen zwei Tagen in einem Schnellverfahren zu treffen.

Damit dürfte es in Deutschland und anderen EU-Ländern nun wie geplant nach Weihnachten mit den Corona-Impfungen losgehen.

Die EMA hatte ihre Prüfung der Impfstoff-Zulassung auf Druck Deutschlands und anderer EU-Staaten um acht Tage vorgezogen. Der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel der in Amsterdam ansässigen EU-Behörde wollte ursprünglich erst am Dienstag kommender Woche enstscheiden, kam nun aber bereits am Montag zusammen. 

Auf Grundlage der vom Hersteller vorgelegten Labordaten und Ergebnissen der klinischen Tests wurden die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes bewertet. Anders als in Großbritannien und den USA, die nur eine zeitweise Notfallzulassung für den Biontech-Impfstoff erteilten, hatte die EU von Anfang an eine einjährige bedingte Marktzulassung angestrebt, die ein strengeres Testverfahren voraussetzt. 

Biontech-Mitgründer Ugur Sahin erklärte, die positive Entscheidung der EMA sei „eine besonders persönliche und emotionale für uns alle bei Biontech“. „Als Unternehmen mit Sitz im Herzen der EU freuen wir uns besonders, einen Schritt näher daran zu sein, möglicherweise den ersten Impfstoff gegen diese verheerende Pandemie in Europa zu liefern“, fügte Sahin hinzu. Biontech sei bereit, mit der Auslieferung der ersten Impfstoffdosen in der EU zu beginnen, „sobald wir grünes Licht erhalten“.

Es ist geplant, dass die Impfungen mit dem Biontech-Impfstoff in Deutschland und dem Rest der EU ab dem 27. Dezember beginnen. Die Impfdosen hat die EU gemeinsam bestellt. Die Zahl der Impfdosen, auf deren Kauf die einzelnen Mitgliedstaaten Anspruch haben, richtet sich nach ihrer Bevölkerungszahl.

Für Deutschland hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Impfreihenfolge am Freitag per Verordnung festgelegt. Als erstes werden demnach Menschen ab 80 Jahren sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen geimpft.

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