Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt Anfang kommenden Jahres mit ihrer Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus in China. Er könne Berichte bestätigen, dass ein internationales Expertenteam im Januar nach China reise, sagte WHO-Sprecher Hedinn Halldorsson am Mittwoch in Genf. Dem Expertenteam gehören zehn Wissenschaftler unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Russland an.
Einzelheiten zum Ablauf der Untersuchungen nannte der WHO-Sprecher nicht. Ranghohe WHO-Vertreter hatten aber in den vergangenen Monaten stets betont, dass die Experten in die chinesische Millionenmetropole Wuhan reisen sollen, wo das Virus zuerst festgestellt worden war.
Dort sollen sie zurückverfolgen, wie das Virus auf den Menschen übertragen wurde. Bislang gehen Experten davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte des Virus sind. Unklar ist jedoch, über welches Tier es auf den Menschen übertragen wurde.
Die WHO hatte im Juli ein Team zur Vorbereitung der Untersuchungsmission nach China entsandt. Ende Oktober beriet das internationale Expertenteam erstmals virtuell mit chinesischen Wissenschaftlern.
Der „Spiegel“ hatte Ende November berichtet, aus Deutschland nehme Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut an der Mission teil. Leendertz ist Experte für Zoonosen. Das sind Erreger, die wie das Coronavirus vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden könnten.
Nicht teilnehmen wird der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten. „Viele Wissenschaftler hätten gern zu dieser Mission beigetragen“, hatte der renommierte Experte Ende November auf Twitter geschrieben. Er frage sich, wie die Experten-Liste der WHO zustande gekommen sei.
Drosten forscht seit vielen Jahren zu Coronaviren. Internationale Bekanntheit erlangte er 2003, als er während der Sars-Epidemie in kurzer Zeit einen funktionierenden Test für das Virus entwickelte.
Das neuartige Coronavirus war zum Jahreswechsel 2019/2020 in Wuhan erstmals beim Menschen nachgewiesen worden. Seitdem breitete es sich in der ganzen Welt aus. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich bereits mehr als 73 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt. Mehr als 1,6 Millionen Infizierte starben.