Die Reisebeschränkungen in der Corona-Krise haben im ersten Monat nach der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER zu einem weiteren massiven Einbruch der Fluggastzahlen geführt. Wie die Betreibergesellschaft FBB am Freitag mitteilte, starteten oder landeten im November 213.000 Passagiere am Flughafen „Willy Brandt“. Im Oktober, dem Monat vor der BER-Eröffnung, hatten die beiden Flughäfen Schönefeld und Tegel noch insgesamt 581.322 Passagiere verzeichnet.
Auch das ist gegenüber den Vorkrisenzeiten allerdings ein immenser Rückgang. Im November 2019, waren an den Airports Schönefeld und Tegel rund 2,545 Millionen Passagiere abgefertigt worden. Im Vergleich dazu ist die Zahl der Fluggäste im November 2020 um 91,6 Prozent zurückgegangen.
„Die Situation der Flughäfen und Airlines ist dramatisch“, erklärte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. „Der zweite Lockdown und die massiven Reisebeschränkungen auf Grund der Covid-19-Pandemie haben das Fliegen weiter massiv erschwert, ein Ende der Krise ist nicht absehbar.“ Selbst für den Weihnachtsverkehr seien die Aussichten eher trübe.
„Die Menschen wollen reisen, aber sie wollen auch Sicherheit“, erklärte der FBB-Chef. „Erst wenn ein Impfstoff umfassend Wirkung zeigt, wird sich der Luftverkehr erholen“, prognostizierte er.
Der BER war Ende Oktober offiziell eröffnet worden, gut eine Woche später hatte der Berliner Flughafen Tegel seinen Betrieb endgültig eingestellt. Ursprünglich war eine Inbetriebnahme des BER bereits im Jahr 2011 geplant gewesen. Danach wurde der Termin mehrmals verschoben.