In Spanien ist nach der Veröffentlichung neuer Corona-Zahlen von insgesamt 65.000 Todesfällen seit Beginn der Pandemie auszugehen. In den Monaten März bis Mai starben rund 18.000 Menschen mehr an dem Coronavirus als bisher offiziell bekannt, wie die Nationale Statistikbehörde (INE) am Donnerstag mitteilte. Ingesamt erlagen demnach in den drei Monaten 45.684 Menschen dem Virus. Das Gesundheitsministerium hatte dagegen etwas über 27.000 Corona-Tote für diesen Zeitraum gemeldet.
Laut INE wurde von März bis Mai bei 32.652 Menschen eine Corona-Infektion eindeutig als Todesursache festgestellt, bei den anderen 13.032 sei wegen der Symptome von einer Covid-19-Erkrankung auszugehen.
Unter Berücksichtigung der neuen INE-Zahlen wären damit inzwischen mehr als 65.000 Menschen in Spanien an Covid-19 gestorben. Damit läge das Land noch vor Großbritannien mit mehr als 62.000 Corona-Toten.
Auf Grundlage der bislang bekannten offiziellen Zahl von rund 47.000 Corona-Toten lag Spanien in Europa auf Platz vier hinter Frankreich, Italien und Großbritannien.
Spanien gehörte zu Beginn der Pandemie zu den am stärksten betroffenen Ländern. Die aktuellen Zahlen der Statistikbehörde unterstreichen die weit verbreitete Vermutung, dass während der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr, als Krankenhäuser und Bestattungsinstitute völlig überlastet waren, viele Todesfälle nicht in der Corona-Statistik berücksichtigt wurden.