Die Berliner SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey (SPD) will sich im Falle ihrer Wahl als Regierende Bürgermeisterin vor allem um die Berliner Wirtschaft kümmern. In der Corona-Pandemie sei die „von Tourismus, Gastronomie, Veranstaltungs- und Kulturbetrieb geprägte Wirtschaft besonders hart von der Krise betroffen“, sagte Giffey der „Berliner Zeitung“ vom Dienstag.
Viele Selbstständige fürchteten um ihre Existenz, sagte die SPD-Politikerin. „Eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben wird es deshalb sein, die Wirtschaft zu unterstützen und zu fördern, damit Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden können.“ Giffey verwies darauf, dass Berlin vor der Corona-Krise „das größte Wirtschaftswachstum im bundesweiten Vergleich“ gehabt habe.
Die jetzige Bundesfamilienministerin will nach einer erfolgreichen Wahl auch die Berliner Verwaltung neu aufstellen. So sollten Lehrerinnen und Lehrer wieder verbeamtet werden, sagte sie in dem Interview. „Etwa 150.000 Menschen arbeiten im ‚Unternehmen Berlin‘ – im öffentlichen Dienst des Landes“, sagte sie. „Und ich finde es wichtig, dass sie stolz auf ihre Arbeit sind.“
Giffey mahnte dabei auch eine Modernisierung der Verwaltung an. „Wir müssen Orte, an denen Bürgerinnen und Bürger Kontakt zu den Behörden haben, so gestalten, dass man nicht denkt, man hätte eine Zeitreise gemacht“, sagte sie. „Dazu gehört die weitere Digitalisierung aller öffentlicher Leistungen.“
Für die Berliner SPD zieht Giffey als Spitzenkandidatin in die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr. Giffey steht derzeit wegen Plagiatsvorwürfen in Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit unter Druck.