Großbritannien erteilt Notfallzulassung für Corona-Impfstoff von Biontech

Symbolbild: Impfung
Symbolbild: Impfung

Als erstes westeuropäisches Land erlaubt Großbritannien die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus. Die britischen Gesundheitsbehörden erteilten am Mittwoch die Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. Der Impfstoff stehe ab der kommenden Woche zur Verfügung, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. 

Biontech und Pfizer erklärten, die Zulassung sei „ein bahnbrechender wissenschaftlicher Meilenstein“. Es handele sich um die „weltweit erste Notfallzulassung eines in einer Phase-3-Studie getesteten Impfstoffs“ gegen das neuartige Coronavirus. 

„Die heute genehmigte Notfallzulassung im Vereinigten Königreich ist ein historischer Moment im Kampf gegen Covid-19“, erklärte Pfizer-Chef Albert Bourla. Biontech-Mitgründer Ugur Sahin erklärte, die Zulassung ermögliche es erstmals, „dass Bürgerinnen und Bürger außerhalb von klinischen Studien die Möglichkeit haben, sich gegen Covid-19 immunisieren zu lassen“. 

Er fügte hinzu, mit dem „Start des Impfprogramms im Vereinigten Königreich werden wir hoffentlich eine Verringerung der Zahl der Menschen in der Hochrisikobevölkerung sehen, die im Krankenhaus stationär behandelt werden müssen“.

Pfizer und Biontech haben nach eigenen Angaben mit London eine Lieferung von 40 Millionen Impfstoffdosen vereinbart; die Dosen sollen schrittweise geliefert werden. Die beiden Unternehmen kündigten an, sofort mit der Auslieferung ihres Impfstoffs zu beginnen.

Die beide Unternehmen haben ebenso wie das US-Unternehmen Moderna auch in den USA und der EU Anträge auf eine Notfallzulassung beziehungsweise bedingte Zulassung ihrer Impfstoffe gestellt. Sie rechnen noch im Dezember mit Entscheidungen der beiden zuständigen Behörden in den USA und der EU.

Nach Auswertungen klinischer Studien hatten Biontech und Pfizer sowie Moderna bereits im November berichtet, dass ihre Wirkstoffe den Ausbruch einer Corona-Erkrankung zu jeweils etwa 95 Prozent verhinderten und keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufträten.

Bei einer Notfallzulassung werden zunächst weniger Daten als normalerweise üblich eingereicht, um schneller auf eine medizinische Notlage reagieren zu können. Die übrigen Daten werden nachgeliefert. Politik und Unternehmen betonen aber stets, dass damit keine Absenkung von Sicherheitsstandards verbunden sei.

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