Guterres fordert mit Blick auf Corona-Krise Reform des UN-Sicherheitsrats

António Guterres - Bild: United Nations
António Guterres - Bild: United Nations

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich vor dem Hintergrund der Corona-Krise für eine Reform des UN-Sicherheitsrates ausgesprochen. „Leider haben die Regierungen keine gemeinsame Antwort auf diese globale Bedrohung gefunden“, sagte er am Freitag bei einer Online-Veranstaltung des Nobelkomitees in Oslo. „Die Reaktion war ungeordnet und chaotisch.“ Guterres forderte eine Stärkung des Multilateralismus und mehr Einfluss für Schwellenländer.

Notwendig seien Reformen der Zusammensetzung und der Stimmrechte des UN-Sicherheitsrats, um „die Ungleichheiten“ in den internationalen Beziehungen zu korrigieren. Viele afrikanische Staaten hätten bei der Gründung des UN-Sicherheitsrats vor fast 75 Jahren „noch nicht einmal als unabhängige Staaten existiert“, sagte Guterres. „Sie verdienen ihren rechtmäßigen Platz am Tisch der Welt. Generell müssen die Entwicklungsländer eine viel stärkere Stimme bei globalen Entscheidungen haben.“

Der UN-Sicherheitsrat hat 15 Mitglieder: Neben den fünf ständigen Mitgliedern USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien, die ein Veto-Recht haben, werden zehn weitere Staaten von der UN-Vollversammlung jeweils für zwei Jahre in das Gremium gewählt. Deutschland ist seit Anfang 2019 im Sicherheitsrat vertreten und scheidet zum Jahreswechsel aus dem Gremium aus.

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