Haftbefehl gegen aus Syrien zurückgeholte Dschihadistin in Vollzug gesetzt

Symbolbild: Polizei
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Gegen die am Wochenende aus einem nordsyrischen Gefangenenlager nach Deutschland zurückgeholte Leonora M. hat der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs den Haftbefehl in Vollzug gesetzt. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mit. Die 21-Jährige aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt soll ihren Mann beim Kauf und Verkauf einer Jesidin als Sklavin unterstützt haben.

Leonora M. war mit zwei weiteren deutschen Frauen und zwölf Kindern aus Syrien nach Deutschland geholt worden und am Sonntagmorgen gleich am Flughafen von Frankfurt am Main festgenommen worden. Sie war 2015 als 15-Jährige nach Syrien gereist, um sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.

Laut Bundesanwaltschaft wurde sie dort Drittfrau eines IS-Geheimdienstmitarbeiters und bekam mit ihm zwei Kinder. Der Mann, bei dem es sich Berichten zufolge um den Deutschen Martin L. handelt, habe auch eine gefangene Jesidin als Sklavin gekauft, um diese später gewinnbringend wieder zu verkaufen. Leonora M. habe ihn hierbei unterstützt.

Laut einem „Spiegel“-Bericht laufen auch gegen die beiden anderen Frauen in Deutschland Ermittlungsverfahren wegen Terrorverdachts. Dabei handelt es sich laut „Bild“-Zeitung um die 24-jährige Merve A. aus Hamburg sowie um Yasmin A. aus Bonn. Die Operation erfolgte laut Auswärtigem Amt gemeinsam mit Finnland, das sechs Kinder und zwei Frauen zurückgeholt habe.

Ein Sprecher der syrisch-kurdischen Behörden hatte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Übergabe der drei Frauen mit ihren zusammen fünf Kindern sowie der sieben Waisenkinder an eine deutsche Delegation bestätigt. Alle drei Frauen seien Ehefrauen von IS-Kämpfern. Grund für die Aktion sei ihr „sehr schlechter Gesundheitszustand“ gewesen.

Laut einem Bericht des „Tagesspiegels“ vom Montag verhandelt das Auswärtige Amt mit der kurdischen Autonomieverwaltung über die Rückkehr weiterer deutscher Frauen. Dabei gehe es um eine zweistellige Zahl von IS-Mitgliedern.

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