Hessische Ermittler haben eine auf das Einschleusen chinesischer Staatsbürger spezialisierte Bande zerschlagen. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main rückten am Mittwoch rund 200 Beamte zu Razzien im Rhein-Main-Gebiet aus und nahmen zwei Beschuldigte fest. Außerdem gab es Durchsuchungen in Hamburg.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Mitglieder der Bande in den vergangenen sechs Jahren mindestens 88 Chinesen zu einem illegalen Aufenthalt verholfen haben, indem sie Scheinfirmen gründeten und diese für angebliche Führungsjobs ins Land holten. Die Behörden stellten Aufenthaltstitel für die vermeintlichen neuen Arbeitnehmer aus. Auch ein Rechtsanwalt und eine Versicherungsvermittlerin gehören zum Kreis der Verdächtigen.
Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um zwei Deutsche im Alter von 36 und 40 Jahren, die als Hauptbeschuldigte gelten. Sie betreiben ein Unternehmen in Frankfurt am Main mit Niederlassungen in China und gründeten die lediglich auf dem Papier bestehenden Scheinfirmen. Für ihre Dienste verlangten sie laut Ermittlern eine aufwandsabhängige Bezahlung zwischen 7500 Euro und 180.000 Euro.