Im Herbst 2021 soll der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer zur Internationalen Raumstation ISS fliegen – für das Logo der Mission ließ er sich unter anderem von der tausende Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra inspirieren. Diese Nachricht sei „mit großer Freude aufgenommen“ worden, teilte am Dienstag das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) mit, das die Himmelsscheibe verwahrt.
„Archäologie und Astronomie sind die beiden Wissenschaften, in denen sich die Sehnsüchte und die großen Fragen der Menschheit bündeln: Woher kommen wir und wohin gehen wir?“, erklärte Sachsen-Anhalts Landesarchäologe Harald Meller. „Die Himmelsscheibe von Nebra verbindet mit ihrem Blick in den Kosmos der Bronzezeit beides auf einzigartige Weise“.
Maurer als erster deutscher Astronaut an Bord einer Raumkapsel des privaten US-Unternehmens SpaceX ins All reisen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln am Montag mitgeteilt hatte. Für seine erste ISS-Mission wählte er den Namen „Cosmic Kiss“.
Der Name ist seinen Angaben zufolge eine „Liebeserklärung an den Kosmos“ und betont die Bedeutung der ISS, die den Weltall mit der Erde verbindet. Das dazugehörige Logo nimmt unter anderem Anleihen bei der Himmelsscheibe von Nebra.
Die mit Goldsymbolen beschlagene Bronzeplatte gilt als älteste Himmelsdarstellung der Welt. Die smaragdgrüne runde Platte wurde auf ein Alter von 3600 Jahren und damit in die Bronzezeit datiert.
Nach ihrem Fund im Jahr 1999 nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt verkauften Raubgräber ihre Beute; erst im Jahr 2002 konnte die Himmelsscheibe in einer fingierten Verkaufsaktion in der Schweiz beschlagnahmt werden. Es gab mehrere Prozesse gegen Diebe und Hehler. Seit 2013 gehört die Himmelsscheibe zum Unesco-Weltdokumentenerbe.