Anlässlich des EU-Gipfels an diesem Donnerstag und Freitag hat Frankreichs Ex-Präsident François Hollande an die EU-Staaten appelliert, ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel deutlich zu verstärken. Die Welt werde dem vor fast genau fünf Jahren geschlossenen Pariser Klimaabkommen nicht gerecht, kritisierte Hollande im Fernsehsender France 2. Europa müsse sich ehrgeizigere Klimaziele setzen und erkennen, dass es ein „Vorbild für den Rest der Welt“ sein müsse.
In einem Beitrag für die Zeitung „Le Monde“ schrieb Hollande, die Klima-Bilanz, die bei der Weltklimakonferenz 2015 gezogen worden sei, sei bereits überholt. Die vergangenen fünf Jahre seien die „heißesten der Geschichte“ gewesen.
Würden keine zusätzlichen Anstrengungen unternommen, werde der Temperaturanstieg bis zum Ende dieses Jahrhunderts bei deutlich über zwei Grad liegen, warnte Hollande weiter. Möglich sei sogar eine Überschreitung der 3,5-Grad-Marke bis hin zu einem Anstieg um fünf Grad.
Hollande rief die EU-Staats- und Regierungschefs auf, sich bei ihrem Gipfel auf das Ziel zu einigen, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Frankreich, „der Garant des Pariser Abkommens“, spiele dabei eine entscheidende Rolle. Das Abkommen von 2015 müsse die Grundlage einer neuen „Weltorganisation“ bilden, welche die Umwelt schützen wolle.
Das Pariser Abkommen vom 12. Dezember 2015 sieht vor, die Erderwärmung auf „deutlich unter zwei Grad“, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Mittlerweile sind die Durchschnittstemperaturen auf der Erde laut UNO aber bereits um rund 1,2 Grad gestiegen. Am Samstag findet in New York der diesjährige Weltklimagipfel statt, auf dem die UN-Staaten zu weiteren Anstrengungen aufgerufen werden sollen.