Industrieproduktion steigt im Oktober erneut leicht an

Symbolbild: Industrielle Fertigung
Symbolbild: Industrielle Fertigung

Deutschlands Industrieproduktion hat im Oktober erneut angezogen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, stieg die Produktion im Vergleich zum Vormonat September saison- und kalenderbereinigt um 3,3 Prozent. Im gesamten produzierenden Gewerbe, also inklusive Energieerzeugung und Baugewerbe, betrug der Anstieg 3,2 Prozent. Ökonomen bewerteten die Widerstandsfähigkeit der Industrie in der Corona-Krise allerdings unterschiedlich.

Im Vorjahresvergleich blieb die Industrieproduktion im Oktober um 3,0 Prozent niedriger als im Oktober 2019, wie die Statistiker mitteilten. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Einschränkungen, war die Produktion im gesamten produzierenden Gewerbe demnach sogar um 4,9 Prozent niedriger. 

In der Automobilindustrie stieg die Produktion den Angaben zufolge im Oktober um 9,9 Prozent zum Vormonat. Sie liegt damit laut Statistik noch gut sechs Prozent unter dem Wert vom Februar 2020.

Für den September 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse eine leichte Änderung, wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte. Demnach stieg die Produktion um 2,3 Prozent zum Vormonat August. Der vorläufige Wert hatte 1,6 Prozent betragen.

Die Industrie sei „mit viel Rückenwind in den zweiten Lockdown gegangen“ und könne nun „zu einer Stütze der Konjunktur werden“, erklärte Ökonom Nils Jannsen vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Die Pandemie dürfte eine weitere Erholung zwar vorerst bremsen – „die Frühindikatoren deuten aber auf keine deutlichen Rückgänge der Industrieproduktion in den kommenden Monaten hin“. Jannsen betonte, die aktuellen Corona-Auflagen belasteten hauptsächlich „einzelne kontaktintensive Dienstleistungsbranchen“ und weniger die Industrie. 

Das Bundeswirtschaftsministerium mahnte angesichts der weiteren Entwicklung dennoch zur Vorsicht: „Auch wenn die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe für eine Fortsetzung des Aufholprozesses sprechen, so bleibt die weitere Entwicklung der Industriekonjunktur angesichts des Pandemiegeschehens und des Teil-Lockdowns von Unsicherheit geprägt.“

Die jüngste Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts stützt dies. So fielen die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate im November von 16,3 auf nur noch 5,5 Punkte, wie das Münchner Institut am Montag mitteilte.

Während sich die Pharmabranche sowie Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten weiter optimistisch zeigten, erwarteten demnach konsumorientierte Branchen und insbesondere die Autobauer „wieder schwierige Zeiten“. In der Autoindustrie fiel der Ifo-Indikator auf minus einen Punkt – im September hatten hier noch 53 Zähler gestanden.

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