Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) plädiert dafür, bei einer künftigen Lockerung der Corona-Maßnahmen auf Impfverweigerer keine Rücksicht zu nehmen. „Wer sich bei breiter Verfügbarkeit eines Impfstoffes nicht impfen lassen will, muss dann auch mit dem Risiko leben, an Covid-19 zu erkranken oder gar daran zu sterben“, sagte KBV-Chef Andreas Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben).
Es könne nicht sein, „dass der Rest der Gesellschaft dauerhaft auf Impfverweigerer Rücksicht nehmen muss“, betonte der KBV-Vorsitzende. Deshalb sollten nach seiner Ansicht die Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben werden, nachdem alle impfbereiten Menschen eine Impfung erhalten haben: „Wenn jeder, der es möchte, eine Impfung bekommt, können wir auch die Beschränkungen aufheben.“
Die Corona-Impfungen sollen in Deutschland voraussichtlich direkt nach Weihnachten am 27. Dezember starten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe die Gesundheitsministerkonferenz der Länder über die erwartete Zulassung und Lieferung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer informiert, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwochabend mit. Für die Bundesländer ergebe sich daraus der 27. Dezember als Starttermin. Insbesondere solle mit den Impfungen in Pflegeheimen begonnen werden.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will ihre Entscheidung über die Zulassung des Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer am Montag treffen. Es wird mit einem positiven Entscheid gerechnet.