Im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Zwangsprostitution sind am Mittwoch neun Wohnungen in Köln und eine weitere im Märkischen Kreis durchsucht worden. Acht Männer und Frauen sollen eine 19-Jährige gemeinschaftlich zur Prostitution gezwungen haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Frau gelang demnach im September die Flucht.
Eine frühere Bekannte soll die Frau „mit dem Ziel der Aufnahme einer Tätigkeit als Prostituierte“ angeworben und einem 24-jährigen Deutschen vorgestellt haben. Dem Opfer sei damals vorgespielt worden, sie könne „gegen eine Abstandszahlung“ jederzeit mit der Prostitution aufhören.
Unter Tatverdacht stehen neben dem 24-Jährigen sieben Männer und Frauen zwischen 20 und 26 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, der Frau in einer Innenstadtwohnung „Freier zugeführt und die Prostitutionsausübung kontrolliert zu haben“. Das Geld der Freier hätten die Beschuldigten einbehalten. Mehrere von ihnen sollen das Opfer außerdem missbraucht haben.
Nach ihrer Flucht im September habe die 19-Jährige Anzeige erstattet und somit die Ermittlungen in Gang gebracht. Bei den Durchsuchungen am Mittwoch wurden laut Staatsanwaltschaft mehrere Mobiltelefone, Datenträger und geringe Mengen Drogen beschlagnahmt.