Königin Elizabeth II. hat den Briten in ihrer Weihnachtsansprache Trost gespendet: „Sie sind nicht allein“, sagte die Monarchin in der am Freitag ausgestrahlten Rede angesichts der Coronavirus-Pandemie. „Für viele ist dieses Jahr ein Jahr der Traurigkeit: Einige trauern um den Verlust eines geliebten Menschen, andere vermissen Freunde und Familie, während sie sich zu Weihnachten eine einfache Umarmung oder einen Händedruck wünschen“, sagte die 94-Jährige.
„Wir konnten Christi Geburt nicht wie sonst feiern, aber das Leben muss weiter gehen“, versuchte sie den Briten Mut zu machen. Großbritannien ist mit mehr als 70.000 Toten eines der am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Nach der Ausbreitung einer mutmaßlich ansteckenderen Variante des Virus hatte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag gesagt, die Lage sei außer Kontrolle. Mehr als 50 Länder verhängten daraufhin strikte Reisebeschränkungen.
Die Queen dankte in ihrer Ansprache den Menschen, die nun den Schwächsten der Gesellschaft helfen würden. „Wir werden weiterhin durch die Freundlichkeit von Fremden inspiriert und finden Trost in der Tatsache, dass es selbst in den dunkelsten Nächten Hoffnung gibt.“ Es handele sich um „gute Samariter“, die „wunderbar auf die Herausforderungen des Jahres“ reagiert hätten. „Ich bin stolz und bewegt von diesem stillen und unbezwingbaren Geist.“
Bereits in der ersten Phase der Pandemie hatte sich die Queen an ihre Landsleute gewendet und sie aufgerufen, „geeint und entschlossen“ zu bleiben. Dabei hatte sie auch den Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS und allen anderen Pflegekräften gedankt.
Die Ansprache der Queen, die auf Schloss Windsor westlich von London aufgezeichnet worden war, richtete sich an die Menschen in Großbritannien und im gesamten Commonwealth. Traditionell hält die Königin eine Weihnachtsansprache, ansonsten aber hält sie sich mit solchen Auftritten sehr zurück.
Königin Elizabeth II. und ihr 99-jähriger Ehemann Prinz Philip waren am 19. März als Vorsichtsmaßnahme wegen des Coronavirus aufgrund ihres hohen Alters nach Schloss Windsor umgezogen. Ihr ältester Sohn, Prinz Charles, begab sich im Frühjahr nach einer Coronavirus-Infektion vorübergehend in häusliche Quarantäne. Er verbringt das Weihnachtsfest in diesem Jahr mit seiner Frau Camilla in Schottland.