Umweltschützer haben die Entscheidung des Landesumweltamts von Brandenburg kritisiert, dem US-Elektroautobauer Tesla den Weiterbau auf der Baustelle seiner geplanten Fabrik in Grünheide bei Berlin zu erlauben. „Von wegen Stille Nacht in Grünheide“, monierte der Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei, Christian Rechholz, am Mittwoch laut einer Pressemitteilung. „Auf den letzten Drücker“ und wenn“ alle gedanklich“ schon im Weihnachtsurlaub seien, habe die Behörde Tesla die Genehmigung zum Weiterbau erteilt.
„Das war es dann mit himmlischer Ruhe auf der Baustelle, es wird weiter gebaut und damit weitere Tatsachen geschaffen“, kritisierte Rechholz. Das Vorgehen des Landesumweltamts nannte er „eine riesige Sauerei“.
Tesla hatte die Bauarbeiten in Grünheide bei Berlin am vergangenen Freitag erneut unterbrechen müssen. Hintergrund war nach Angaben des Brandenburgischen Umweltministeriums eine fehlende Sicherheitsleistung. Die Rodung von Waldgebieten und der Aufbau der Lackiererei waren zuvor nur unter der Auflage gebilligt worden, dass Tesla eine Sicherheitsleistung von 100 Millionen Euro für einen eventuellen Rückbau hinterlegt.
Naturschutzverbände sorgen sich um die Lebensräume von Zauneidechsen und Schlingnattern in dem Waldstück. Tesla drängt dagegen zur Eile: Die Produktion des US-Elektroautobauers soll bereits im Juli 2021 starten; jährlich sollen dort bis zu 500.000 Elektroautos vom Band laufen.