Kuba schafft doppeltes Währungssystem zum Jahreswechsel ab

Banknote von Kuba
Banknote von Kuba

Kuba beendet zum Jahreswechsel sein doppeltes Währungssystem. Der Peso convertible, der mit einem Kurs von 1:1 an den US-Dollar gebunden ist, werde ab dem 1. Januar 2021 abgeschafft, sagte Staatschef Miguel Díaz-Canel am Donnerstag (Ortszeit) im Staatsfernsehen. Der kubanische Peso (Cup), mit dem die Regierung bislang unter anderem Gehälter ausgezahlt hatte, ist künftig das einzige Zahlungsmittel auf der Karibikinsel.

Der Wechselkurs der künftigen Einheitswährung wurde auf 24 kubanische Pesos für einen US-Dollar festgelegt. Die Maßnahme sei „nicht ohne Risiko“, betonte Díaz-Canel. Das Hauptproblem bestehe darin, dass die Inflation steigen werde. Dafür bietet die Vereinheitlichung des Währungssystems Anreize für kubanische Unternehmen, ihre Waren ins Ausland zu exportieren. Zugleich macht es den sozialistischen Inselstaat interessanter für ausländische Investoren. 

Die Währungsreform sei keine „magische Lösung für alle Probleme“, sagte Díaz-Canel. „Sie versetzt das Land jedoch in eine bessere Ausgangslage.“ Der Präsident trat an der Seite von Ex-Staatschef Raúl Castro im Fernsehen auf, dem jüngeren Bruder des verstorbenen kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro.

Die Währungsreform war seit Jahren angekündigt und immer wieder verschoben worden, weil die Regierung auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hatte. Nun erfolgt sie in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie den Tourismus im Land völlig zum Erliegen gebracht hat. Zugleich leidet der Inselstaat unter strikten US-Sanktionen und der globalen Wirtschaftskrise. Nach Angaben der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika wird Kubas Wirtschaftskraft in diesem Jahr voraussichtlich um acht Prozent zurückgehen.

„In der Tat ist dies nicht der beste wirtschaftliche und politische Kontext“, sagte der kubanische Wirtschaftswissenschaftler Pavel Vidal der AFP. „Wir müssen sehen, wie wir das schaffen können, ohne dass die Arbeitslosenzahlen und die Inflation explodieren“, fügte er hinzu.

Die Regierung hat bereits erhebliche Lohnerhöhungen angekündigt, um die erwartete Inflation auszugleichen. Das doppelte Währungssystem, eine weltweit einmalige Besonderheit, gibt es im immer wieder unter Versorgungsengpässen leidenden Kuba bereits seit 26 Jahren. 

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