Der kubanische Staatschef Miguel Díaz-Canel hat dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden ein Dialogangebot gemacht. Er sei bereit, mit Biden „über jedes Thema“ zu sprechen, sagte Díaz-Canel am Donnerstag in einer Rede zum Abschluss der jährlichen Sitzungsperiode des Parlaments in Havanna. „Die Revolution, der Sozialismus und unsere Souveränität“ könnten dabei allerdings kein Gegenstand sein. Diese Prinzipien kämen „niemals“ auf den Verhandlungstisch.
Biden tritt sein Amt am 20. Januar an. Während seiner Amtszeit als Vizepräsident unter Barack Obama hatten die USA eine Entspannungspolitik gegenüber Kuba verfolgt. Dazu gehörten die Lockerung von Reiserestriktionen und die Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen. Das seit 1962 verhängte US-Wirtschaftsembargo gegen den Karibikstaat ließ Obama aber in Kraft.
Unter Obamas Nachfolger Donald Trump, den Biden bei der Wahl am 3. November besiegte, wurde der Öffnungskurs gegenüber Kuba großteils wieder rückgängig gemacht. Die diplomatischen Beziehungen bestehen jedoch formell fort. Biden kündigte bereits während des Wahlkampfs an, im Verhältnis zu Kuba die unter Trump verhängten Beschränkungen für Reisen und private Geldtransfers wieder aufheben zu wollen.