Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für Schuldenerleichterungen für Länder Lateinamerikas in Verbindung mit Klimaschutz-Auflagen ausgesprochen. „Der Klimawandel kann und sollte sich noch stärker in unserer gemeinsamen Politik niederschlagen“, sagte Maas in einer Rede beim Treffen der Außenminister der EU, Lateinamerikas und der Karibik, deren Entwurf der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag.
Er wisse aber, „dass die Pandemie in die Haushalte Ihrer Länder besonders tiefe Löcher gerissen hat“. Auflagen für Natur-, Klima- und Biodiversitätsschutz im Gegenzug für Schuldenerleichterungen seien daher ein „doppelter Gewinn“, sagte Maas. Beim Internationalen Währungsfonds unterstütze er zudem das hohe Kreditvolumen für Lateinamerika und die Karibik.
Maas betonte seine Unterstützung für ein Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Es sei besser, gemeinsam die sozialen, ökologischen und handelspolitischen Standards der Zukunft mitzuprägen, „anstatt sie von anderen diktiert zu bekommen“, sagte der Minister.
Die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay hatten sich im Juni 2019 nach 20 Jahren Verhandlungen auf ein umfassendes Assoziierungsabkommen zur Bildung der größten Freihandelszone der Welt verständigt.
Vor allem wegen der großflächigen Waldbrände zur Abholzung im Amazonasgebiet wird die Kritik daran aber immer lauter. Bevor der Vertrag in Kraft treten kann, muss er vom Europaparlament und allen EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden.