In Deutschland sind mehr als vier Millionen Menschen pflegebedürftig. Im Dezember 2019 lag die Zahl der Pflegebedürftigen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes bei 4,13 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zu Dezember 2017 sei das eine Zunahme von 21 Prozent. Die starke Zunahme um rund 710.000 Menschen sei auf die Einführung eines neuen und weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum Jahresbeginn 2017 zurückzuführen, führte das Statistische Bundesamt aus.
Von den 4,13 Millionen Pflegebedürftigen Ende 2019 wurden den Angaben zufolge 80 Prozent zu Hause versorgt. Einen Großteil der Pflege übernahmen dabei Angehörige: 2,33 Millionen Pflegebedürftige wurden von Familienmitgliedern versorgt, lediglich ein Fünftel wurde vollstationär in Pflegeheimen betreut. Damit blieb die Zahl der vollstationär betreuten Menschen im Vergleich zu 2017 konstant. Die Zahl der Menschen, die zu Hause versorgt wurden, stieg hingegen um 27 Prozent an.
Ein weiteres Ergebnis der Statistik: Mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, auf Pflege angewiesen zu sein. So waren rund acht Prozent der 70 bis 74-Jährigen als pflegebedürftig eingestuft, bei den über 90-Jährigen betrug die Pflegequote 76 Prozent.