Mehr Züge, mehr Verbindungen – und höhere Preise: Was sich mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn ändert

Symbolbild: Deutsche Bahn/ICE
Symbolbild: Deutsche Bahn/ICE

Ab Sonntag gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn. Der Konzern baut sein Fernverkehrsangebot aus, setzt mehr Züge ein und bietet auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin einen Vorgeschmack auf den „Deutschland-Takt“. Tiefer in die Tasche greifen müssen Fahrgäste bei Flexpreisen, Streckenkarten und der Bahncard 100.

HOCHGETAKTETER FERNVERKEHR

Für den sogenannten Deutschland-Takt soll der Bahnverkehr bis 2030 auf einen bundesweiten Taktfahrplan umgestellt werden, der für Verbraucher die Abfahrtszeiten zuverlässiger, planbarer und einfacher zu merken macht und außerdem den Umstieg erleichtert. Die Züge sollen dafür jede Stunde in jede Richtung zur selben Minute fahren – Fernzüge in einem Takt von 60 Minuten und auf Hauptachsen im 30-Minuten-Takt. 

Zwischen den beiden größten Städten Deutschlands, Hamburg und Berlin, legt die Bahn mit dem Fahrplanwechsel nun mit diesem Halbstundentakt los und erhöht die Anzahl der täglichen Fahrten von bisher 46 auf bis zu 60 Züge. Damit stehen nach Unternehmensangaben 6000 zusätzliche Sitzplätze für die im ICE rund eindreiviertelstündige Fahrt zur Verfügung.

MEHR VERBINDUNGEN

Zwischen Berlin und der früheren Bundeshauptstadt Bonn gibt es ab Sonntag deutlich mehr direkte ICE-Verbindungen: Künftig sind es 14 – zehn mehr als bislang. Zudem werden Neuss und Mönchengladbach täglich angebunden, Erkelenz kommt als ICE-Halt neu hinzu.

Außerdem gibt es einen neuen Eurocity-Express zwischen München und Zürich in der Schweiz. Nach Angaben der Bahn verkürzt sich damit die Fahrtzeit auf vier Stunden, in rund einem Jahr sollen es dann dreieinhalb Stunden sein. Ab Sonntag sind die beiden Städte mit zwölf Zugfahrten täglich doppelt so häufig wie bisher verbunden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht die Bahn damit auf dem Weg, „zu einer überzeugenden Alternative für Flüge und lange Autofahrten“. 

MODERNERE FLOTTE

Neu in den Dienst stellt die Bahn im Zuge ihrer mehrjährigen, 8,5 Milliarden Euro schweren Flottenmodernisierung unter anderem 15 neue ICE 4, die etwa zwischen Köln und Berlin fahren sollen und auf dieser Strecke erstmals auch die Mitnahme von Fahrrädern im ICE ermöglichen.

Im kommenden Juni kommt auf der Strecke von Hamburg über Frankfurt am Main in die Schweiz außerdem erstmals ein XXL-ICE mit 13 Wagen und 918 Sitzplätzen zum Einsatz – so viele wie nie zuvor in einem ICE.

HÖHERE PREISE

Die Flexpreise steigen nach Konzernangaben zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 1,5 Prozent und die Streckenzeitkarten sowie die BahnCard 100 um durchschnittlich 1,9 Prozent. Die Super Sparpreise und Sparpreise bleiben hingegen unverändert, ebenso die beiden BahnCards 25 und 50.

Nach Angaben der Bahn liegen die Preise auch nach der Erhöhung unter dem Vorjahresniveau. Denn zum 1. Januar 2020 hatte das Unternehmen im Zuge der Mehrwertsteuersenkung für Fernverkehrstickets seine Preise um rund zehn Prozent gesenkt.

SONDERZÜGE ZU WEIHNACHTEN

In der Corona-Pandemie will die Bahn vor allem der Sorge vor vollen Zügen entgegentreten – und setzt deshalb deutlich mehr ICE ein. Zwischen dem 18. und 27. Dezember gibt es rund 100 Sonderzüge. „Rund um Weihnachten rollt für unsere Kunden alles, was rollen kann“, kündigt DB-Fernverkehrschef Michael Peterson an. Zugleich empfiehlt der Konzern Reisenden eine Platzreservierung. Eine Reservierungspflicht gibt es aber weiterhin nicht.

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