Merkel will sich für internationalen Prozess zur Klimafinanzierung einsetzen

Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Denzel
Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Denzel

Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich für einen internationalen Prozess zur Klimafinanzierung einsetzen. „Alle Staaten müssen notwendige Klimaschutz-Investitionen finanzieren können. Weltweit sollte also günstiges Kapital zur Verfügung stehen“, sagte Merkel (CDU) in einem Videogrußwort zum virtuellen UN-Klimagipfel in New York am Samstag. Deutschland werde zusätzlich knapp 500 Millionen Euro für die internationale Klimafinanzierung bereitstellen. 

Der internationale Prozess zur Klimafinanzierung solle bis zur UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow im November 2021 abgeschlossen sein, erklärte Merkel. „Deutschland weiß um seine Verantwortung – und darum, dass ehrgeizige Ziele auch ehrgeizige nationale Beiträge erfordern.“ 

Deshalb steige die Bundesrepublik neben der Kernkraft auch aus der Kohleverstromung aus und baue erneuerbare Energien weiter aus. „Wir setzen auf CO2-Bepreisung und starten deshalb 2021 auch den nationalen Emissionshandel für Verkehr und Wärme“, fügte die Kanzlerin hinzu. Deutschland werde seine Haushaltsmittel zur Klimafinanzierung wie zugesagt bis 2020 auf jährlich vier Milliarden Euro verdoppeln. 

„Zudem haben wir mit der Weltbank und weiteren Partnern die Green Recovery Initiative gestartet“, erklärte Merkel. Damit sollen 160 Milliarden Dollar der Weltbank-Wirtschaftshilfen auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ausgerichtet werden. „Sich als Weltgemeinschaft ehrgeizige Ziele zu setzen, ist das eine – sie zu erreichen, das andere. Das eine wie das andere wollen wir schaffen“, fügte sie hinzu.

Da die große jährliche UN-Klimakonferenz wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde, richteten die UNO, Großbritannien und Frankreich am Samstag eine Videokonferenz aus, bei der die Staaten ehrgeizigere Klimaschutzziele vorlegen sollten. 

Die Konferenz findet fünf Jahre nach der Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens statt. Die seitdem gemachten Zusagen reichen aber bei weitem nicht aus, um das selbst gesteckte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu erreichen. 

Bis Ende des Jahres müssen die Länder nun neue Pläne vorlegen. Bisher haben das erst etwa 20 Länder getan. Die EU verpflichtete sich am Freitag, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren.

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