Minderjährige zu Diebstahl in Pariser Metro gezwungen – Bande in Rumänien verurteilt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Weil sie ihre Kinder zu Taschendiebstahl in der Pariser U-Bahn zwangen, sind neun Mitglieder einer Bande in Rumänien zu insgesamt mehr als 60 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht der Stadt Iasi im Nordosten des Landes verhängte Freiheitsstrafen zwischen vier und neuneinhalb Jahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und wegen Kinderhandels, wie ein Sprecher des Gerichts am Donnerstag mitteilte. 

Der Prozess bildet den Höhepunkt einer Zusammenarbeit zwischen französischen und rumänischen Behörden, die im Januar 2017 startete. Zuvor hatten Taschendiebstähle durch Minderjährige im Alter von elf bis 18 Jahren in der Pariser Metro zugenommen. Sechs Monate später nahmen die Ermittler zeitgleich in Frankreich, Rumänien, Spanien und Italien die Eltern mehrerer mutmaßlich ausgebeuteter Minderjähriger fest.

Die Anklageschrift listet mehr als 100 Taschendiebstähle und belastende Telefongespräche auf. In einem davon wird eine Mutter vor der Festnahme ihrer zwölf und 14 Jahre alten Töchter gewarnt. Die Frau antwortete demnach, sie werde sie „dort lassen, wo sie sind“, um sie „zu lehren, sich erwischen zu lassen“. Im Laufe des Verfahrens wurden auch 20 mutmaßlich betroffene Minderjährige befragt. Keiner von ihnen machte jedoch eine Aussage.

Der Anwalt eines der Verurteilten kündigte an, gegen das „viel zu harte“ Urteil in Berufung zu gehen. Frankreich hatte im vergangenen Jahr bereits insgesamt 113 Jahre Haft gegen 20 weitere Mitglieder der Bande verhängt.

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