Missbrauchsbeauftragter Rörig will sein Amt 2021 niederlegen

Johannes-Wilhelm Rörig - Bild: FILTA, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Johannes-Wilhelm Rörig - Bild: FILTA, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, will sein Amt zum Ende der Legislaturperiode im kommenden Jahr niederlegen. Nach mehr als neun Jahren werde er sich zurückziehen, auch um sich neuen Herausforderungen stellen zu können, kündigte Rörig am Freitag in Berlin an. Bis dahin werde er sich weiterhin „mit voller Kraft und ganzem Herzen für einen konsequenteren Kampf gegen sexuellen Missbrauch und seine Folgen einsetzen“.

Es freue ihn sehr, „dass trotz geringer Ressourcen und ohne gesetzlichen Auftrag zukunftsfähige Strukturen der Betroffenenbeteiligung und unabhängigen Aufarbeitung auf Bundesebene etabliert werden konnten“, erklärte Rörig. Er informierte nach eigenen Angaben auch bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) über die Entscheidung und bat sie darum, seine Nachfolge rechtzeitig zu regeln. 

„Wir nehmen die Entscheidung von Herrn Rörig mit großem Bedauern zur Kenntnis, aber wir akzeptieren sie selbstverständlich“, sagte dazu ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums. Rörig habe in seinem Amt „Großartiges geleistet“ und „wir sind ihm dafür sehr dankbar“.

Die frühe Ankündigung seines Rückzugs lasse nun „Zeit für die Suche nach einem Nachfolger“, sagte der Sprecher weiter. Das Familienministerium habe bisher sehr eng mit dem Missbrauchsbeauftragten zusammengearbeitet und „wir werden das auch weiterhin tun“, hob er hervor.

Rörig hatte das Amt des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs im Dezember 2011 von der ersten Missbrauchsbeauftragen Christine Bergmann übernommen. 

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