Nach sechsjähriger Mission fliegt „Hayabusa 2“ zu zwei weiteren Asteroiden

Hayabusa 2 - Bild: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Hayabusa 2 - Bild: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Nach sechs Jahren im All hat die japanische Raumsonde „Hayabusa 2“ auf einem fernen Asteroiden gesammelte Proben auf der Erde abgeliefert. Die Sonde warf das Material Sonntagfrüh gegen 02.30 Uhr Ortszeit (18.30 Uhr MEZ) in einer Kapsel über der Erde ab, wie die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa mitteilte. Bei ihrem Eintritt in die Erdatmosphäre war die Kapsel als Sternschnuppen-ähnliches Licht am Himmel zu erkennen.

„Sechs Jahre und sie ist endlich zur Erde zurückgekehrt“, kommentierte ein Sprecher die Jaxa-Live-Übertragung des Ereignisses. Jaxa-Mitarbeiter jubelten und reckten ihre Fäuste. „Hayabusa 2“ hatte auf dem Asteroiden Ryugu gerade einmal 0,1 Gramm Proben gesammelt. Dennoch erhoffen sich die an der Mission beteiligten Forscher von dem Material Rückschlüsse auf die Entstehung der Erde. 

Die Kapsel mit den Proben war am Samstag von „Hayabusa 2“ abgekoppelt worden, als die etwa Kühlschrank-große Raumsonde 220.000 Kilometer von der Erde entfernt war. Das Probenbehältnis landete in einer Wüste im Süden Australiens. 

Wenige Stunden später meldete Jaxa, dass Suchteams die Kapsel auf einer Fläche von rund hundert Quadratkilometern anhand eines Senders aufgespürt und geborgen hätten. „Wir haben die Kapsel gefunden!“, schrieb die Behörde beim Onlinedienst Twitter. Die Proben sollen nun von Australien nach Japan gebracht werden. 

Jaxa teilt die Proben mit der US-Weltraumbehörde Nasa und anderen internationalen Institutionen, ein Teil wird aber für zukünftige Forschung aufbewahrt, wenn neue Forschungsmethoden möglicherweise weitere Erkenntnisse ermöglichen.

„Hayabusa 2“ war im Dezember 2014 zum Asteroiden Ryugu aufgebrochen, der rund 300 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt ist. Die Proben nahm die Sonde voriges Jahr.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die materielle Zusammensetzung des Asteroiden sich seit Entstehung des Universums vor rund 4,6 Milliarden Jahren nicht verändert hat, so dass die Proben neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums bringen könnten. Die Forscher interessieren sich besonders dafür, ob die Ryugu-Proben organisches Material enthalten und dadurch Erkenntnisse über den Ursprung des Lebens bringen könnten.

Auch für „Hayabusa 2“ ist die Arbeit noch lange nicht zu Ende. Sie soll in den kommenden sechs Jahren die Sonne umkreisen, um dann im Juli 2026 und im Juli 2031 zwei weitere Asteroiden ansteuern zu können. Von diesen Himmelskörpern soll die Sonde allerdings nur Fotos machen. Das Sammeln von Proben ist nicht geplant, da „Hayabusa 2“ voraussichtlich nicht mehr genügend Energie haben wird, um die Proben zur Erde zu bringen.

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