Nach Verzögerungen 350.000 Biontech-Impfdosen in Spanien eingetroffen

Impfdosen - Bild: ira_lichi via Twenty20
Impfdosen - Bild: ira_lichi via Twenty20

Nach Lieferverzögerungen wegen eines logistischen Problems sind in Spanien am Dienstag mehr als 350.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer eingetroffen. Die Impfdosen wurden von fünf Flugzeugen in fünf verschiedene spanische Städte geflogen und von dort aus weiter verteilt, wie die Regierung in Madrid mitteilte. 

Nun könne eine „massive Impfkampagne“ in Spanien beginnen, betonte die Regierung. Die Armee sorgte dafür, dass auch die Inselgruppen Balearen und Kanaren sowie die Enklaven Ceuta und Melilla mit dem Vakzin versorgt wurden.

Spanien hatte am Samstag die ersten Impfdosen des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer erhalten und wie die meisten EU-Länder am Sonntag mit den Impfungen begonnen. Eine weitere für Montag erwartete große Lieferung des Vakzins verzögerte sich aber um 24 Stunden. Von den Verzögerungen, die Pfizer auf ein „kleineres logistisches Problem“ zurückführte, waren nach spanischen Angaben noch sieben weitere europäische Länder betroffen.

In den kommenden drei Monaten soll Spanien wöchentlich 350.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer erhalten. Wenn alles nach Plan laufe, könnten bis zum Sommer etwa 70 Prozent der Bevölkerung gegen das neuartige Coronavirus geimpft werden, sagte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa am Dienstag in einem Interview mit dem spanischen Fernsehen. 

Diese Schätzung liegt weit über den bisherigen offiziellen Planungen. Diese sehen vor, dass bis Mai oder Juni 15 bis 20 Millionen der 47 Millionen Menschen in Spanien immunisiert werden.

Spanien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Am Montag überstieg die Zahl der Corona-Toten in dem EU-Land die Marke von 50.000. 

Illa kündigte am Montag in einem Fernsehinterview an, ein Register mit den Namen von Menschen einzurichten, die das Angebot einer Impfung gegen das neuartige Coronavirus abgelehnt haben. Das Register werde nicht öffentlich zugänglich sein und höchsten Datenschutzanforderungen entsprechen, versicherte der Minister. Allerdings würden Informationen daraus an andere europäische Länder weitergegeben.

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