In Österreich haben die Behörden ein rechtsextremes Netzwerk mit Verbindungen zu Deutschland ausgehoben. Dutzende automatische und halbautomatische Schusswaffen sowie Drogen und Sprengstoff seien in den vergangenen drei Tagen in Österreich sichergestellt worden, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Samstag in Wien. Die Waffen seien für den möglichen Aufbau einer „rechtsextremen Miliz“ in Deutschland bestimmt gewesen. In Österreich habe es fünf Festnahmen gegeben. In Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden zwei weitere Verdächtige festgenommen.
Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin erklärte, die Behörden stünden in engem Kontakt. „Wir nehmen die Situation sehr ernst. Die Tat und die Tathintergründe müssen jetzt restlos aufgeklärt werden.“ Weitere Details wollte sie mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen.
Drogenlieferungen aus Deutschland hatten die österreichischen Ermittler im Oktober auf die Spur des Netzwerks gebracht. Bei den Ermittlungen sei festgestellt worden, dass mit den Erlösen Waffen angekauft wurden, die für Deutschland bestimmt waren, teilte das Wiener Landeskriminalamt mit. Hauptverdächtiger ist ein vorbestrafter 53-jähriger Österreicher, der mit mehreren Mittätern den Handel aufgezogen haben soll.
Bei einer Hausdurchsuchung am vergangenen Mittwoch wurden den Angaben zufolge Maschinenpistolen und Sturmgewehre samt Munition sichergestellt, am Donnerstag dann ein Container mit weiteren Waffen, Munition und Sprengstoff. Am Freitag seien dann in einer Lagerhalle in Niederösterreich rund 100.000 Schuss Munition und zahlreiche Langwaffen gefunden worden.