In der Politik regt sich Kritik an der Organisation der Termine für die Corona-Schutzimpfung. „Es kann nicht sein, dass man eine Impfkampagne startet und dann keine Termine bekommen kann“, sagte Karin Maag (CDU), die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Dienstag. Die Politikerin hatte vergebens versucht, für ihre 85-jährige Mutter einen Impftermin unter der Nummer 116117 zu reservieren.
Sie sei auf die gleichnamige Handy-App verwiesen worden, wo die Terminvergabe aber noch nicht freigeschaltet sei, beklagte Maag. Sie forderte, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Konferenz mit den Gesundheitsministern der Länder einberufen solle, um das Problem zu lösen.
Eine Sprecherin des Ministeriums verwies gegenüber der Zeitung jedoch darauf, dass die Länder für die Impfungen und die Terminvergabe zuständig seien. Diese könnten das Terminvergabesystem unter der 116117 nutzen, müssten das aber nicht tun.
In den Bundesländern ist die Terminvergabe unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern lassen sich telefonisch oder im Internet bereits Termine vereinbaren, in anderen noch nicht.
Auch Katharina Schulze, die Fraktionsvorsitzende der bayerischen Grünen, forderte laut dem Bericht eine bessere Kommunikationsstrategie zur Terminvergabe in ihrem Bundesland. Dort werden Impfberechtigte von der Landesregierung angeschrieben. Das sei gut, aber dabei dürfe es nicht bleiben, so Schulze.
Kommunen sollten direkt bei den Betroffenen nachfragen, ob sie ihren Brief bekommen hätten. Zudem sollte es einen Shuttleservice zu den Impfzentren geben.