Wegen eskalierender Rivalitäten zwischen Berliner Großfamilien hat die Polizei in der Nacht zum Dienstag im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu mehreren Einsätzen ausrücken müssen. Die Eskalation stehe im Zusammenhang mit einem Vorfall am 27. November, bei dem ein 29-Jähriger in Berlin durch Schüsse verletzt worden war, wie die Polizei erklärte. Die Angriffe vom Montagabend richteten sich gegen die Familie des verletzten Manns, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Nach ersten Erkenntnissen wurden am Montagabend gegen 21.50 Uhr die Fensterscheiben einer Wohnung in Kreuzberg eingeschlagen. In dem Gebäude leben laut Polizeisprecherin auch Mitglieder der Familie des angeschossenen 29-Jährigen. Die Täter flüchteten in mehreren Fahrzeugen, was einen größeren Polizeieinsatz auslöste.
Vor dem Hintergrund des versuchten Tötungsdelikts mit einer Schusswaffe vom vergangenen Freitag waren zeitweise über hundert Polizisten im Einsatz, auch Beamte von Spezialeinheiten waren vor Ort. Die Beamten überprüften vier Tatverdächtige und fanden in ihrem Auto Baseballschläger, Messer und Sprühbehälter mit Reizgas.
Wenig später wurde auch ein Auto beschädigt, das einem Familienmitglied des 29-Jährigen gehört. Außerdem alarmierte gegen 22.30 Uhr ein 71-Jähriger die Polizei und gab an, durch seine Wohnungstür und per Telefon bedroht worden zu sein. Bei dem 71-Jährigen handelt es sich laut Polizei ebenfalls um einen Angehörigen des durch Schüsse verletzten 29-Jährigen.