Das Champions-League-Spiel zwischen dem französischen Fußballmeister Paris Saint-Germain (PSG) und Istanbul Basaksehir ist nach einem Rassismus-Eklat abgebrochen worden. Die Spieler des türkischen Klubs weigerten sich am Dienstagabend weiterzuspielen, nachdem der aus Kamerun stammende Assistenztrainer Pierre Webo nach Angaben des Vereins vom vierten Offiziellen rassistisch beleidigt worden war. Nach minutenlanger Diskussion verließen beide Mannschaften geschlossen das Feld. Die Partie soll am Mittwoch fortgesetzt werden.
Das Spiel im Pariser Stadion Prinzenpark war nach rund einer Viertelstunde unterbrochen worden, nachdem es zu einer heftigen Auseinandersetzung an der Seitenlinie gekommen war und Webo vom Schiedsrichter mit einer Roten Karte vom Spiel ausgeschlossen wurde. Zuvor hatten Mitarbeiter des türkischen Klubs den rumänischen vierten Offiziellen beschuldigt, einen rassistischen Begriff verwendet zu haben.
Das Spiel soll nun am Mittwochabend mit einem neuen Schiedsrichtergespann fortgesetzt werden, wie die Europäische Fußball-Union (Uefa) mitteilte. Es werde eine „gründliche Untersuchung“ der Vorfälle eingeleitet.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte die Uefa zu einem hartem Durchgreifen auf. „Ich verurteile die rassistischen Äußerungen gegen Pierre Webo auf das Schärfste und bin zuversichtlich, dass die Uefa die notwendigen Maßnahmen ergreifen wird“, erklärte Erdogan auf Twitter. Der türkische Präsident gilt als Fan des Hauptstadtklubs Basaksehir und unterhält enge Beziehungen zu den Besitzern des Vereins.
Basaksehir twitterte nach dem Vorfall das Logo der Anti-Rassismus-Kampagne der Uefa. PSG bekundete mit einem Retweet seine Solidarität. In einer weiteren Twitter-Botschaft erklärte der Pariser Klub, „jegliche Form von Rassismus“ stehe im Widerspruch zu den Werten des Vereins.