Auf den Kanarischen Inseln sind im November so viele Migranten wie noch nie binnen eines Monats eingetroffen. 8157 Ankünfte seien registriert worden, teilte das spanische Innenministerium am Donnerstag mit. Seit Jahresbeginn haben demnach fast 20.000 Menschen aus Afrika die Inseln auf dem Meeresweg erreicht. Dies sind fast zehn Mal so viele wie im Jahr 2019, als es 1993 Migranten waren.
Die Aufnahmelager auf den Kanaren sind völlig überlastet. Die spanischen Behörden richten derzeit Notunterkünfte für bis zu 7000 Menschen ein. Der Bau kostet 84 Millionen Euro und wird aus EU-Mitteln finanziert.
Der Anstieg weckt Erinnerungen an das Jahr 2006, als 30.000 Migranten und Flüchtlinge die Inselgruppe erreichten. Er ist darauf zurückzuführen, dass durch Abkommen der EU mit der Türkei, Libyen und Marokko bislang stark genutzte Flüchtlingsrouten abgeschnitten wurden.