Rentenversicherung lehnt jeden vierten Antrag auf berufliche Rehabilitation ab

Reha-Sport - Bild: ElleAon via Twenty20
Reha-Sport - Bild: ElleAon via Twenty20

Die Deutsche Rentenversicherung lehnt einem Bericht zufolge jeden vierten Antrag auf berufliche Rehabilitation ab. Im vergangenen Jahr wurden rund 403.500 Anträge für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben abschließend bearbeitet, davon wurden 24,8 Prozent nicht anerkannt, berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ am Donnerstag unter Berufung auf eine Regierungsantwort zu einer Anfrage der Linken-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann.

Betroffene haben demnach allerdings gute Chancen, abgelehnte Bescheide der Rentenversicherung erfolgreich anzufechten. Den Daten zufolge liege die Erfolgsquote der eingelegten Widersprüche bei 28,6 Prozent.

Nach Angaben eines Sprechers der Rentenversicherung sind die Gründe für eine Ablehnung breit gefächert, wie die Zeitung weiter berichtete. Für den Betroffenen könne zum Beispiel ein anderer Sozialleistungsträger zuständig sein. Auch könne sich die Leistung aus medizinischer Sicht erübrigen, etwa dann, wenn die bisherige berufliche Tätigkeit weiterhin möglich sei. Abgelehnt würden Reha-Leistungen auch, wenn die Vorversicherungszeit dafür nicht erfüllt sei, sagte der Sprecher.

Zimmermann kritisierte, dass Betroffene „in einer ohnehin schwierigen Lebensphase durch die komplizierte Rechtslage und die uneinheitliche Praxis der verschiedenen Träger zusätzlich verunsichert werden“. Sinnvoll sei ein kostenträgerübergreifendes Reha-Gesetz für alle Versorgungsbereiche anstelle des jetzigen „Flickwerks“, sagte sie der Zeitung. Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht brauche es auch eine „großzügigere Bewilligungspraxis“, so die Linken-Politikerin.

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