Der saudiarabische Außenminister Adel al-Dschubeir hat Andeutungen seines iranischen Amtskollegen Mohammed Dschawad Sarif zurückgewiesen, wonach Riad in die gezielte Tötung des Kernphysikers Mohsen Fachrisadeh verwickelt gewesen sein könnte. Es sei Ausdruck der „Verzweiflung“ des iranischen Außenministers, dass er Saudi-Arabien für „alles Schlechte“ verantwortlich mache, was in seinem Land passiere, schrieb Al-Dschubeir am Dienstag im Online-Dienst Twitter und fügte rhetorisch hinzu: „Wird er uns die Schuld am nächsten Erdbeben oder der nächsten Überschwemmung geben?“
Es sei nicht Teil der Politik Saudi-Arabiens, sich an tödlichen Attentaten zu beteiligen, schrieb Al-Dschubeir weiter. Anders als andere Golfstaaten hat Riad die Ermordung Fachrisadehs bisher nicht offiziell verurteilt.
Sarif hatte am Montag im Online-Dienst Instagram ein Treffen des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Verbindung mit dem Mordanschlag auf Fachrisadeh gebracht. Bei dem Treffen Ende November in der saudiarabischen Planstadt Neom habe es sich um eine „Verschwörung“ gehandelt, schrieb Sarif.
Riad hat Berichte über das Treffen des Kronprinzen mit Netanjahu bestritten. Israelische Regierungskreisen bestätigten dagegen die historischen Gespräche, an denen laut israelischen Medienberichten auch US-Außenminister Mike Pompeo teilgenommen hatte.
Der Kernphysiker Fachrisadeh war am Freitag bei einem gezielten Anschlag in der Nähe von Teheran getötet worden. Der Iran beschuldigte Israel und die Exil-Oppositionsgruppe Volksmudschaheddin, hinter dem Attentat zu stecken.