Die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland noch nicht nachgewiesen worden. Ein Vorkommen könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, erklärte das RKI am Montag auf seiner Internetseite. Es sei auch noch nicht abschließend geklärt, wie sich die neue Variante auf das Infektionsgeschehen auswirkt, ob sie etwa ansteckender ist oder wie schwer sie verläuft.
Das RKI verweist in seiner Einschätzung auf einen Bericht des britischen Arctic-Konsortiums, demzufolge die neue Virusvariante zwischen September und November einen zunehmenden Anteil an den im Vereinten Königreich charakterisierten Sars-CoV-2-Viren hatte. Aus dieser Analyse lasse sich jedoch nicht direkt ableiten, dass das erhöhte Krankheitsgeschehen im Südosten Englands durch die beobachteten genetischen Veränderungen in der Virus-Variante bedingt sei, erklärte das RKI.
Mit Blick auf die vermutete höhere Ansteckungsrate verweist das RKI auf eine Risikoeinschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, derzufolge der rasche Anstieg der Häufigkeit der neuen Virusvariante im Südosten Englands darauf hinweisen könnte, „dass sie übertragbarer ist als zuvor zirkulierende Varianten“.
Das RKI weist aber darauf hin, dass es auch andere mögliche Erklärungen für den Anstieg geben könnte. Wenn die Virusvariante tatsächlich mit einer erhöhten Übertragbarkeit verbunden sei, habe dies aber „auch Bedeutung außerhalb des Vereinigten Königreichs“, schlussfolgerte das RKI.
Auch zum Schweregrad der neuen Virusvariante gibt es nach Angaben des RKI bisher nur begrenzte Informationen vom ECDC. Bisher gebe es keine Hinweise auf eine erhöhte Krankheitsschwere im Zusammenhang mit der Variante. Allerdings sei die Mehrzahl der Fälle bei Menschen unter 60 Jahren gemeldet worden, bei denen die Wahrscheinlichkeit schwerer Symptome geringer sei.