Russland hat einen bulgarischen Diplomaten ausgewiesen. Das Außenministerium in Moskau teilte am Montag mit, der Assistent des bulgarischen Militärattachés sei eine „Persona non grata“ und habe 72 Stunden Zeit, Russland zu verlassen. Der Schritt sei eine Reaktion auf die „ungerechtfertigte“ Ausweisung des russischen Militärattachés aus dem EU-Mitgliedsland Bulgarien Mitte Dezember.
Bulgarische Staatsanwälte hatten zuvor eine Untersuchung wegen möglicher Spionageaktivitäten des russischen Militärattachés angestrengt. Ihm wurde vorgeworfen, in dem Nato-Mitglied Bulgarien stationierte US-Truppen ausgespäht zu haben. Es war das sechste Mal seit Oktober 2019, dass ein russischer Diplomat oder Botschaftsmitarbeiter nach Spionagevorwürfen von Bulgarien ausgewiesen wurde.
Traditionell pflegen Russland und Bulgarien enge wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen. Zuletzt kühlte sich das Verhältnis wegen mehrerer mutmaßlicher Spionagefälle jedoch ab. Bereits im September hatte das Außenministerium in Sofia zwei Diplomaten ausgewiesen – Russland tat es Bulgarien im Oktober als Reaktion gleich. Ähnliche Vorfälle gab es auch im Januar 2020 und im Oktober des vergangenen Jahres.