Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert mehr Tempo bei der Produktion von Corona-Impfstoffen. „Leider kann es keine schnelle Entwarnung geben. Denn es gibt einfach zu wenig Impfstoff“, sagte Söder der „Bild am Sonntag. „Daher muss das Tempo der Produktion massiv verstärkt werden. Sonst müssen viele Menschen zu lange warten.“
An der zur Verfügung stehenden Menge des Impfstoffes hingen alle anderen Maßnahmen, betonte Söder. „Je mehr Impfstoff, desto mehr Freiheit. Je weniger, desto länger dauern die Beschränkungen.“ Bundesweit sollen die ersten Impfungen am Sonntag beginnen.
Besorgt zeigte sich Söder angesichts der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Mutation. „Hoffentlich wirkt der Impfstoff auch gegen das mutierte Virus“, sagte er. „Das muss schnell getestet werden.“ Die Virus-Variante war unlängst auch in Deutschland nachgewiesen worden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wurde derweil vom eigenmächtig vorgezogenen Impfstart im Landkreis Harz überrascht. Ein Sprecher Spahns sagte „Bild am Sonntag“, der Minister wünsche der in einem Pflegeheim in Halberstedt zuerst geimpften 101-jährigen Edith K. „alles Gute“ und freue sich mit ihr. „Allerdings hatten wir mit allen Partnerländern der EU und mit den 16 Bundesländern vereinbart, am Samstag an alle auszuliefern und ab Sonntag gemeinsam mit den Impfungen zu beginnen.“