Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat zusätzliche Anstrengungen angekündigt, um die Verfügbarkeit von Impfstoff gegen das Coronavirus zu erhöhen. Es gebe gemeinsame Bemühungen mit dem deutschen Hersteller Biontech, „dass es eine zusätzliche Produktionsstätte hier in Deutschland gibt“, sagte Spahn am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Gleichwohl werde der Impfstoff zunächst knapp sein „und es wird am Anfang ruckeln“, räumte der Minister ein.
Spahn bekräftigte, dass er für den Januar mit drei Millionen verfügbaren Impfdosen in Deutschland rechne und für das erste Quartal insgesamt mit elf bis 13 Millionen Dosen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna. „Wir werden auch jeden Impfstoff, der Deutschland erreicht, möglichst schnell in die Impfzentren bringen zum Verimpfen“, sicherte der Minister zu. Dabei solle das Impfen durch mobile Teams in den Pflegeheimen für deren Bewohner und dort arbeitende Pflegekräfte wie angekündigt an erster Stelle stehen.
Bedenken, es könnten Engpässe durch logistische Probleme beim Impfen entstehen, wies Spahn zurück: „Die elf Millionen Dosen zu verimpfen in den drei Monaten wird aber auch gut miteinander gelingen“, stellte er klar. Das aber der Impfstoff selbst „zu beginn für alle knapp“ sein werde, sei lange bekannt. Behauptungen mit dem Tenor „der Rest der Welt hat ganz viel und wir gar nicht“ seien aber falsch. „Das stimmt so nicht“, betonte Spahn.
Mit der Entscheidung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung des Biontech-Impfstoffs wird an diesem Montag gerechnet, mit der des US-Herstellers Moderna Anfang Januar. Nach der Zulassung soll jeweils zeitnah mit dem Impfen begonnen werden, in Deutschland voraussichtlich ab dem 27. Dezember.