Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht den bevorstehenden Start der Corona-Impfungen als „Tag der Hoffnung“. Mit dem Beginn des Impfens werde „das Licht am Ende des Tunnels ein klein bisschen heller“, sagte Steinmeier am Montag beim Besuch eines Berliner Impfzentrums. Jeder Impfvorgang sei „ein kleiner Schritt in Richtung der Normalität, die wir uns alle doch wieder wünschen“. Es sei aber „nicht das Ende der Pandemie“, betonte der Bundespräsident.
„Ich freue mich, dass das Impfen beginnt“, sagte Steinmeier nach einem Rundgang durch das Impfzentrum im Berliner Stadtteil Treptow. Er dankte allen Beteiligten, vor allem aber dem medizinischen Fachpersonal, das in den Zentren zum Einsatz komme. Ärzte, Pfleger oder Krankenschwestern arbeiteten jetzt schon bis zum Rand der Erschöpfung in den Kliniken, viele von ihnen übernähmen dann in den Impfzentren noch freiwillig zusätzliche Arbeit.
Der Blick auf die anhaltend hohen Infektionszahlen zeige, dass die Ansteckungsrate nach wie vor viel zu hoch sei, sagte Steinmeier zugleich. „Wir müssen weiter vorsichtig sein“, mahnte er und rief dazu auf, die Corona-Regeln weiter streng einzuhalten.
Steinmeier appellierte an die Bundesbürger, sich in möglichst großer Zahl impfen zu lassen. Der Bundespräsident wandte sich in dem Zusammenhang an die Adresse derjenigen, „die sich bisher gegen eine Impfung festgelegt haben“. Das Impfen sei auch „ein Akt gesamtgesellschaftlicher Solidarität“, betonte Steinmeier. Er wolle „jeden bitten, darüber nachzudenken, ob man diese Solidarität verweigert“.
Für alle, die einen größeren Aufklärungsbedarf hätten, gebe es in den Impfzentren neben einer allgemeinen Aufklärung auch die Möglichkeit, sich von Ärzten beraten zu lassen, wenn jemand noch persönliche Zweifel habe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und andere hätten vielfach betont, dass eine Impfpflicht nicht in Vorbereitung sei, so Steinmeier
Der für den Aufbau der Berliner Impfzentren zuständige Projektleiter Albrecht Broemme sagte, die Hauptstadt sei gut vorbereitet auf den Start der Corona-Impfungen. „Ab 27. Dezember erwarten wir den ersten Impfstoff“, sagte Broemme im RBB-Inforadio. „Dann werden überwiegend mobile Impfteams starten – bis zu 60 wird es geben.“ Auch die Impfzentren gingen dann ans Netz, den Anfang soll das Zentrum in Treptow machen.