Studie: 38 Prozent potenzieller Gründer geben in der Corona-Krise ihre Pläne auf

Symbolbild: Coronavirus
Symbolbild: Coronavirus

Berufliche Selbstständigkeit scheint einer Studie zufolge für zahlreiche Erwerbstätige in der Corona-Krise unattraktiv: 38 Prozent der Angestellten, die vor der Pandemie Pläne für eine Selbstständigkeit hatten, verfolgen diese nicht weiter, wie der Versicherungskonzern HDI am Montag mitteilte. Demnach erwartet knapp die Hälfte aller Angestellten, dass es nach der Krise in Deutschland weniger Selbstständige als zuvor geben wird.

Die Angaben basieren auf der diesjährigen „Berufe-Studie“ von HDI, für die der Konzern gut 3600 Berufstätige in Deutschland repräsentativ befragen ließ. Etwa jeder sechste Selbständige gab dabei laut HDI an, dass er bei passender Gelegenheit „jetzt lieber in ein Angestelltenverhältnis wechseln möchte, wenn ich die Gelegenheit hätte“.

„Wenn viele Menschen nun Angst vor der Selbständigkeit haben, ist das eine ernste Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands“, warnte der Vorsitzende der HDI Lebensversicherung, Patrick Dahmen. Deutschland lebe von seinem Unternehmertum und sei besonders nach der Corona-Krise auf wirtschaftliche Impulse in Form von Unternehmensgründungen angewiesen.

„Die Politik und die Gesellschaft müssen schon jetzt Anreize dafür schaffen, Selbständigkeit zu fördern“, erklärte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der die Ergebnisse bei der Studienvorstellung kommentierte. „Sei es durch den Abbau bürokratischer Hürden, Förderung oder eine höhere Wertschätzung von Unternehmertum in Deutschland.“

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