Studie: Kinderlose Sparer zahlen ein Viertel ihrer Riester-Beiträge für Gebühren

Symbolbild: Vorsorge/Rente
Symbolbild: Vorsorge/Rente

Riester-Versicherungen lohnen sich aus Sicht der Bürgerbewegung Finanzwende für viele Verbraucher nicht ausreichend: Im Schnitt zahlt ein 37-jähriger Sparer ohne Kinder bei einer Langfristpolice 24 Prozent seiner Beiträge und Zulagen für die Gebühren und Kosten der Versicherer, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Finanzwende hatte 65 Riester-Rentenversicherungen mit 30 Jahren Laufzeit und 1200 Euro jährlicher Einzahlung analysiert.

„Am Ende fließt zu viel Geld in die Kostenapparate der Versicherer, für die Altersvorsorge bleibt häufig zu wenig übrig“, erklärte die Vorsorgeexpertin der Bürgerbewegung, Britta Langenberg. „Das kann nicht der Sinn einer staatlich geförderten Altersvorsorge sein.“ Laut Finanzwende gibt es insgesamt 16,4 Millionen staatlich geförderte Riester-Verträge in Deutschland, 10,7 Millionen davon verwalten Versicherer.

Kunden finden demnach kaum Versicherungs-Angebote mit niedrigen Kosten und zugleich guten Renditeaussichten; die ausgewerteten Produkte hätten sich weitgehend als ineffizient erwiesen. Die mögliche effektive Rendite liegt laut der Bürgerbewegung am Ende bei durchschnittlich 1,6 Prozent – und damit „unterhalb der durchschnittlichen Inflationsrate der vergangenen 30 Jahre in Höhe von 1,8 Prozent“.

Zwar könne sich Riestern in Einzelfällen durchaus lohnen, weil etwa Verbraucher mit vielen Kindern hohe Zulagen erhielten. „Am ineffizienten System ändert das aber nichts: Das Geld für die Zulagen stammt aus Steuergeldern, die von allen Bürgern aufgebracht werden müssen“, kritisierte Finanzwende und erklärte „das Riester-Konzept nach 18 Jahren und etlichen erfolglosen Reformversuchen für nicht tragfähig“.

Langenberg forderte eine staatlich organisierte Altersversorgung ohne Gewinninteresse, ähnlich einem in Schweden etablierten Vorsorgefonds. „Viele Menschen hätten so tausende Euro mehr im Alter zur Verfügung.“

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