Studie: US-Milliardäre steigern Vermögen in Corona-Krise um gut eine Billion Dollar

Symbolbild: Amerikanische US-Dollar
Symbolbild: Amerikanische US-Dollar

Die Milliardäre in den USA haben ihr Vermögen laut einer Studie seit Beginn der Corona-Pandemie um mehr als eine Billion Dollar (826,7 Milliarden Euro) gesteigert. Während das Gesamtvermögen der US-Milliardäre am 18. März noch bei rund 2,95 Billionen Dollar gelegen habe, sei es bis diesen Montag auf mehr als vier Billionen Dollar angewachsen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Denkfabrik Institute for Policy Studies (IPS) und der Organisation Americans for Tax Fairness (ATF).

„Niemals zuvor hat Amerika eine derartige Häufung von Reichtum in so wenigen Händen gesehen“, erklärte ATF-Chef Frank Clemente. „Ihre Pandemie-Profite sind so enorm, dass Amerikas Milliardäre ein riesiges Covid-Hilfspaket bezahlen könnten, ohne einen Cent ihres vorherigen Vermögens zu verlieren.“ 

Clemente wies darauf hin, dass das derzeit vom Kongress geprüfte Corona-Hilfspaket bei unter einer Billion liege. Laut der Studie würde der Billionen-Zugewinn der Milliardäre ausreichen, um jedem der rund 300 Millionen US-Bürger eine einmalige Corona-Hilfe in Höhe von 3000 Dollar auszuzahlen. 

Die Studie befeuert den Streit um eine gerechte Steuerpolitik in den USA. Linke US-Politiker wie die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez fordern angesichts der Kosten für die Corona-Pandemie und der wachsenden Ungleichheit eine höhere Besteuerung von Reichen. 

Bereits im Oktober hatte eine Untersuchung der Schweizer Großbank UBS und der Beratungsgesellschaft PwC ergeben, dass die Corona-Pandemie die reichsten Menschen der Welt noch reicher gemacht hat. Demnach stieg das Gesamtvermögen der rund 2200 Dollar-Milliardäre weltweit auf einen Rekordwert von 10,2 Billionen Dollar. 

Auch aus der UNO kamen zuletzt Rufe, Milliardäre angesichts der globalen Corona-Krise stärker in die Verantwortung zu nehmen. Der Chef des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, sagte der Wochenzeitung „Die Zeit“, er wolle Milliardäre weltweit um Geld bitten, um Hungersnöte zu verhindern. Beasley, der früher Gouverneur des US-Bundesstaats South Carolina war, betonte, dass sich die Zahl der vom Hungertod bedrohten Menschen weltweit durch die Folgen der Pandemie auf 270 Millionen verdoppeln könnte.

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