Teenager scheitert mit Berufung gegen lebenslange Haft für Mordversuch in Tate-Museum

Justitia (über cozmo news)
Justitia (über cozmo news)

Ein wegen versuchten Mordes im Londoner Tate-Museum zu lebenslanger Haft verurteilter britischer Teenager ist mit einem Antrag auf die Reduzierung seiner Strafe gescheitert. Das Urteil gegen den heute 19-jährigen autistischen Jonty Bravery sei nicht „offenkundig übertrieben oder prinzipiell falsch“, hieß es in der Begründung des Londoner Berufungsgerichts am Mittwoch. Braverys Anwälte hatten argumentiert, die Strafe sei zu hoch. 

Der zum Tatzeitpunkt 17-jährige Bravery hatte am 4. August des vergangenen Jahres sein sechsjähriges französisches Opfer von der Aussichtsplattform im zehnten Stock des Museums Tate Modern gestoßen. Der Junge überlebte schwer verletzt, weil ein Vordach auf Höhe des fünften Stockwerks seinen Sturz abbremste. Die Tat hatte international für Erschütterung gesorgt.

Die Verteidigung wollte Bravery, bei dem eine Form von Autismus und eine Persönlichkeitsstörung nachgewiesen sind, vom Gefängnis in eine Klinik verlegen. Die Anwältin Pippa McAtasney zog den Antrag jedoch zurück, nachdem ein Gutachter ausgesagt hatte, dass Bravery sich im Gefängnis eingelebt habe. 

Die Staatsanwaltschaft verteidigte das Urteil wegen der „außerordentlichen Kaltblütigkeit“ der Tat. Britischen Medien zufolge soll Bravery schon Monate vor seiner Tat Mordpläne geschmiedet und Pflegekräften davon berichtet haben.

Sein Opfer erlitt Brüche an Wirbelsäule, Beinen und Armen sowie eine schwere Hirnverletzung. Nach Angaben des Gerichts trug er „bleibende und lebensverändernde Verletzungen“ davon. 

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