Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat den Abzug der „Mehrheit“ der US-Streitkräfte aus Somalia angeordnet. Der Abzug aus dem ostafrikanischen Krisenland solle bis Anfang 2021 erfolgen, teilte das Pentagon am Freitag mit. Derzeit sind rund 700 US-Soldaten in dem Land stationiert, die dort somalische Sicherheitskräfte trainieren und gegen die islamistische Schebab-Miliz kämpfen.
Einige der Soldaten werden demnach in Nachbarländer Somalias verlegt, um weiterhin grenzüberschreitende Einsätze der USA mit Partnern zu ermöglichen. Der Abzug bedeute „keinen Wandel in der US-Politik“, teilte das Pentagon weiter mit. Die USA würden weiterhin gegen „gewalttätige extremistische Organisationen, die unsere Heimat bedrohen könnten“, vorgehen. Zugleich werde sichergestellt, „dass wir unseren strategischen Vorteil im Wettstreit der Großmächte behalten“.
Washington stuft die Schebab-Miliz seit 2008 als Terrororganisation ein. Sie ist mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündet. Ihre 5000 bis 9000 Kämpfer haben zum Ziel, die somalische Regierung zu stürzen. Ein im Februar veröffentlichter, offizieller US-Bericht bezeichnete die Schebab-Miliz als „wachsende Bedrohung“ und warnte, dass die Kämpfer danach trachteten, einen Anschlag auf US-Territorium zu verüben. Erst Anfang November hatte Washington einen der Anführer der Miliz auf die US-Terrorliste gesetzt.