TUI schreibt im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,1 Milliarden Euro Verlust

TUI - Bild: tomask87 via Twenty20
TUI - Bild: tomask87 via Twenty20

Der Touristikkonzern TUI ist in der Corona-Krise tief in die roten Zahlen gerutscht: Am Ende des im September abgelaufenen Geschäftsjahres stand ein Nettoverlust von 3,1 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte TUI demnach 532 Millionen Euro Gewinn gemacht. Der Umsatz von Oktober 2019 bis September 2020 brach um 58 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro ein.

„Es gab im Corona-Krisenjahr 2020 unter anderem kein Ostergeschäft, keine Reisen an Pfingsten und ein nur sehr eingeschränktes Sommergeschäft“, erklärte TUI zum Milliardenverlust, den der Konzern durch staatliche Finanzhilfen und anvisierte Einsparungen von fortan 400 Millionen Euro jährlich ausgleichen will. „TUI war vor der Krise kerngesund, und wir wollen so schnell wie möglich zu alter Stärke zurückkehren“, erklärte Konzernchef Fritz Joussen. „Der Markt ist intakt, unser Geschäftsmodell ist zukunftsfest und die Nachfrage der Kunden ist da.“

In der vergangenen Woche hatte sich der schwer von der Corona-Krise getroffene Reisekonzern mit dem Bund, Banken und privaten Investoren auf weitere Hilfszahlungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro geeinigt. Im März sowie im August hatte TUI bereits Hilfspakete über insgesamt drei Milliarden Euro erhalten. Die Nettoverschuldung zum 30. September stieg nach Konzernangaben indes von gut 900 Millionen Euro im Jahr 2019 auf nun 6,4 Milliarden Euro. Die Mitarbeiterzahl sank um ein Drittel auf gut 48.000.

Der nach eigenen Angaben weltweit führende Touristikkonzern rechnet mit einem „Neustart“ der Branche im kommenden Jahr – „in welchem Umfang und Zeitraum die Reiseaktivitäten 2021 stattfinden können“, sei aber noch nicht abzuschätzen. Insgesamt liegen die Buchungszahlen laut TUI für den laufenden Winter um 82 Prozent unter dem Vorjahreswert, für Sommer 2021 sind sie bislang „im Vergleich zum regulären Sommer 2019 um drei Prozent höher“. Mit einem Rückkehr zum Vorkrisenniveau rechnet Tui für das Jahr 2022.

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