Bei einer weltweiten Interpol-Aktion gegen Cyberkriminalität sind seit September 2019 mehr als 20.000 Verdächtige festgenommen worden. Ermittlungen im Rahmen der Aktion „First Light“ (Erstes Licht) hätten zu mehr als 10.000 Durchsuchungen in 35 Ländern geführt, teilte die Organisation am Mittwoch mit. Umgerechnet etwa 125 Millionen Euro von 310 eingefrorenen Konten seien beschlagnahmt worden.
Die Verdächtigen waren laut Interpol in verschiedene Arten von Online-Betrügereien verwickelt. Sie nutzten insbesondere die Methode des sogenannten Social Engineering. Dabei manipulieren sie ihre Opfer so, dass diese Passwörter und Bankdaten offenlegen. Unter anderem verschickten die Betrüger E-Mails, in denen ihren Opfern eine Beteiligung an lukrativen Geschäften oder romantische und sexuelle Beziehungen angeboten wurden. Laut Interpol wussten die Verdächtigen für ihre Machenschaften auch die Konsequenzen der Pandemie auszunutzen.
Die Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden in den einzelnen Ländern zeigte einmal mehr, dass die Betrüger global unterwegs seien, erklärte Interpol. So säßen sie oftmals in anderen Ländern oder Kontinenten als ihre Opfer. „Es ist wichtig, dass die Mitgliedsländer wissen, dass sie nicht allein sind im Kampf gegen Betrug“, erklärte der deutsche Generalsekretär von Interpol, Jürgen Stock.