UNO: 2020 eines der drei heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen

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Das Jahr 2020 ist auf dem Weg, zu einem der drei heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850 werden. „2020 war leider ein weiteres außergewöhnliches Jahr für unser Klima“, sagte der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), Petteri Taalas, am Mittwoch bei der Vorstellung des vorläufigen Jahresberichts zum Zustand des Weltklimas. 

Von Januar bis Oktober war die Durchschnittstemperatur weltweit rund 1,2 Grad Celsius höher als im vorindustriellen Vergleichszeitraum von 1850 bis 1900, wie es in dem WMO-Bericht heißt. Laut den bisherigen Daten läge das laufende Jahr damit hinter dem Jahr 2016 und vor dem vergangenen Jahr.

Die Unterschiede zwischen den drei Jahren seien jedoch so gering, dass sich die genaue Rangfolge noch ändern könne, sobald Daten für das gesamte Jahr vorliegen, heißt es in dem Bericht weiter. Schon jetzt sei aber klar, dass die Jahre 2011 bis 2020 mit ihren stets neuen Temperaturrekorden das heißeste Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen sind.

„Wir haben neue extreme Temperaturen auf dem Land, im Meer und vor allem in der Arktis erlebt“, sagte WMO-Generalsekretär Taalas. „Waldbrände vernichteten riesige Gebiete in Australien, in Sibirien, an der US-Westküste und in Südamerika und schickten Rauchwolken rund um den Globus.“ In Teilen Afrikas und Südasiens wiederum sorgten sie für verheerende Überschwemmungen. 

Taalas erinnerte daran, dass Rekordjahre wie etwa das Jahr 2016 in der Regel mit dem Wetterphänomen El Niño zusammenhingen. In diesem Jahr gebe es das Wetterphänomen La Niña, das normalerweise zu einer globalen Abkühlung führe. Doch habe auch La Niña die Erwärmung nicht „stoppen“ können. Dies werfe die Frage auf, wie heiß das laufende Jahr erst ohne das Wetterphänomen gewesen wäre. 

Laut WMO haben bereits 80 Prozent der Ozeanflächen in diesem Jahr mindestens eine Meereshitzewelle erlebt. Im Atlantik führte dies zu einer Rekordzahl von 30 Stürmen, darunter 13 Hurrikans. Zwölf Stürme trafen 2020 in den USA auf Land und damit mehr als im Rekordjahr 1916 mit neun Stürmen. 

Die ungewöhnlichste Hitzewelle wiederum traf Nordasien und dort insbesondere die sibirische Arktis, wo die Temperaturen im Schnitt fünf Grad Celsius über dem Durchschnitt erreichten. Der vorläufige Stand des Weltklimaberichts 2020 basiert auf Temperaturdaten von Januar bis Oktober. Der endgültige Bericht 2020 wird im März 2021 veröffentlicht.

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