Der Verband der deutschen Intensivärzte hält die derzeitige Belastung der Krankenhäuser in der Corona-Pandemie für noch beherrschbar. Es sei eine „hohe Stabilisierungsphase auf deutschen Intensivstationen“ zu beobachten, sagte der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Aufgrund des Teil-Lockdowns sei der Anstieg der Infektionszahlen gebremst worden. „Wir kommen auf ein Plateau“, sagte Janssens.
Kritisch sehe er die Lockerung der Corona-Beschränkungen über Weihnachten und Neujahr. Er habe Sorge, dass im Januar „eine dritte Welle“ über die Intensivmedizin hereinbrechen könnte, sagte Janssen. Er sprach sich auch für eine bessere psychologische Betreuung der Mitarbeiter auf den Intensivstationen aus. „Was wir hier in den letzten Monaten erleben, das haben wir in der Intensivmedizin, in der Pflege, in dem Ausmaß noch nicht erlebt“, sagte der Divi-Präsident. Die Versorgung der Corona-Patienten sei eine enorme physische, aber auch physische Herausforderung.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in den vergangenen 24 Stunden 17.270 Corona-Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um 487. Dies ist ein neuer Höchstwert innerhalb eines Tages. Die Gesamtzahl der Toten in Verbindung mit einer Corona-Infektion liegt nun in Deutschland bei 17.123.