Drei Tage vor der Präsidentschaftswahl in der Zentralafrikanischen Republik hat die UN-Friedensmission Minusca in dem Land Verstärkung erhalten. 300 Blauhelm-Soldaten aus Ruanda seien von ihrem UN-Einsatz im Südsudan in die Zentralafrikanische Republik verlegt worden, teilte Minusca am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die zusätzlichen Soldaten seien Teil eines „integrierten Plans zur Sicherung der Wahlen“.
Die Einheiten Ruandas sollen bis zum Abschluss des Wahlprozesses bleiben, sagte Minusca-Sprecher Abdoulaziz Fall der Nachrichtenagentur AFP. Soldaten aus Ruanda sind im Rahmen der Minusca-Mission auch für die Sicherheit von Präsident Faustin Archange Touadéra verantwortlich.
In der Zentralafrikanischen Republik sollen am Sonntag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattfinden, bei denen sich Touadéra für eine Wiederwahl bewirbt und als Favorit ins Rennen geht. Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten und instabilsten Länder der Welt. Milizen kontrollieren zwei Drittel des Staatsgebiets.
Seit einer Woche führt ein Bündnis bewaffneter Gruppen eine Offensive in dem Land, um die Wahlen zu behindern. Die Regierung sprach von einem „versuchten Staatsstreich“. Am Donnerstag riefen die Milizen jedoch einen einseitigen 72-stündigen Waffenstillstand aus. Nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen und der UNO ging das Kampfgeschehen am Donnerstagvormittag in mehreren Gegenden zurück.