Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland wie in der gesamten EU ist laut einem Zeitungsbericht in diesem Jahr um etwa ein Drittel gesunken. In Deutschland wurden von Januar bis Ende November 93.710 Erstanträge auf Asyl registriert, was einem Rückgang um 30,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Freitag unter Berufung auf Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat berichteten.
Grund für den Rückgang der Asylbewerber-Zahlen ist offenkundig die Corona-Krise. Für alle 27 EU-Staaten zusammen ergebe sich aus der Statistik ein Rückgang um 32,6 Prozent, bezogen auf die ersten neun Monate des Jahres, meldeten die Funke-Blätter. Bis Ende September registrierten die EU-Staaten demnach insgesamt 309.580 Erstanträge auf Asyl. Für das letzte Quartal lägen noch nicht alle Daten vor.
Die Bundesrepublik bleibt dem Bericht zufolge auch 2020 das wichtigste Zielland von Asylbewerbern in Europa mit 24,3 Prozent aller Erstanträge in den ersten neun Monaten. Dahinter rangieren Spanien mit 22,8 Prozent (70.655) der Anträge und Frankreich mit 19 Prozent (58.468). Auf Deutschland, Frankreich und Spanien entfielen damit laut den Funke-Zeitungen zusammen zwei Drittel aller Erstanträge auf Asyl in der EU. Die wenigsten Asylbewerber in der Europäischen Union wurden demnach in Ungarn mit lediglich 70 Erstanträgen von Januar bis September verzeichnet.